Farbberingter Sandregenpfeifer - Foto: Dominic Cimiotti
Sandregenpfeifer
Ein Artenschutzprojekt an Nord-und Ostsee


Der Sandregenpfeifer zählt zusammen mit dem Seeregenpfeifer und der Zwergseeschwalbe zu den sogenannten Strandbrütern. Diese besiedeln Strandlebensräume und legen ihre Eier einfach in kleine Mulden auf dem Boden. In Deutschland findet man ihre Lebensräume an den Küsten und auf den Inseln von Nord- und Ostsee. Allen Arten gemein ist, dass ihre Bestände in den letzten zwanzig Jahren stark zurückgegangen sind. In natürlichen Strandlebensräumen sind ihre Gelege und Jungvögel unter anderem durch Überflutungen, Nesträuber und Touristen gefährdet. In Schleswig-Holstein brüten viele Regenpfeifer in „Naturschutzkögen“ wie dem Beltringharder Koog, wo das Management unter anderem an diese Vogelarten anpasst wird.
Das Michael-Otto-Institut im NABU führt seit dem Jahr 2015 ein Projekt zum Sandregenpfeifer durch. In diesem Projekt werden unter anderem die Schlupf- und Bruterfolge sowie die Ursachen von Gelegeverlusten der Sandregenpfeifer in Abhängigkeit von Schutzmaßnahmen untersucht. Im Rahmen einer Populationsstudie wird zudem mit Hilfe der Farbberingung (siehe unten) ermittelt, wie hoch ein bestandserhaltender Bruterfolg in Schleswig-Holstein sein muss. Auch Studien zur Habitatwahl sind Bestandteil des Projektes.
Die Untersuchungen finden im Beltringharder Koog und an einigen anderen Stellen der Westküste von Schleswig-Holstein statt. Seit dem Jahr 2017 werden auch auf die Insel Fehmarn und ein Strandabschnitt der Gemeinde Gremersdorf an der Ostsee mit in das Projekt einbezogen. Partner ist hier das NABU-Wasservogelreservat Wallnau.
Ihr Ansprechpartner ist Dominic Cimiotti.
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Colour ringing of Common ringed plovers
Farbberingung bei Sandregenpfeifern
Common ringed plovers are ringed with colour rings at several sites in Schleswig-Holstein (northernmost state of Germany) in the context of different conservation projects for beach breeding birds. Ringing data are used for studies of population and breeding biology and to determine breeding success in different areas. These studies are focused on conservation of the threatened plover species.
We use one colour ring at left tibia (above the ankle), the metal ring at right tibia and two colour rings at each tarsus (below ankle). Used colours are black, dark green, white and red.
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Im Rahmen unterschiedlicher Schutzprojekte für Strandbrüter werden an verschiedenen Stellen in Schleswig-Holstein Sandregenpfeifer farbberingt. Mit dieser Beringung sollen unter anderem populations- und brutbiologische Fragestellungen bearbeitet und der Bruterfolg in verschiedenen Gebieten ermittelt werden. Diese Untersuchungen dienen dem Schutz der bedrohten Regenpfeiferart.
Wir verwenden einen Farbring an der linken Tibia (links oberhalb des Gelenks), den Metallring an der rechten Tibia sowie je zwei Farbringe am linken und rechten Tarsus (unten an den Füßen). Verwendete Farben sind schwarz, grün, weiß und rot.
Beispielbilder:
Please report your sightings of plovers which were ringed by us to the appropriate contact person / Bitte melden Sie Ihre Beobachtungen der von uns beringten Vögel an den jeweils zuständigen Ansprechpartner:
Left tibia ring red / Linker Tibia-Ring rot:
Dominic Cimiotti, Klaus Günther
Site / Beringungsort: Wadden Sea coast of Schleswig-Holstein / Schleswig-holsteinisches Wattenmeer.
Website: NABU Bergenhusen, Schutzstation Wattenmeer
Left tibia ring black / Linker Tibia-Ring schwarz:
Dominic Cimiotti
Site / Beringungsort: Wadden Sea coast of Schleswig-Holstein / Schleswig-holsteinisches Wattenmeer
Website: NABU Bergenhusen
Left tibia ring (dark) green or white / Linker Tibia-Ring grün oder weiß:
Martin Altemüller
Site / Beringungsort: Fehmarn
Website: NABU Wallnau
Workshop zum Schutz von Strandbrütern
“Conservation of beach-breeding birds in the northern Wadden Sea”
Am 30.11.2016 fand im Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt ein Workshop zum Schutz von Strandbrütern im nördlichen Wattenmeer statt. Dieser wurde vom NABU gemeinsam mit den Nationalparkverwaltungen des dänischen und schleswig-holsteinischen Wattenmeers organisiert. Insgesamt 21 Expertinnen und Experten aus beiden Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Im Mittelpunkt stand dabei der Austausch über Ergebnisse und Erfahrungen beim Schutz von in Strandlebensräumen brütenden Vogelarten wie Seeregenpfeifer, Sandregenpfeifer und Zwergseeschwalbe.
Das Programm sowie die Vorträge des Workshops sind hier zu finden: