EU-LIFE-Projekt „LIMOSA“
Aktiv zum Schutz der Uferschnepfen



Uferschnepfen - Foto: Volker Salewski
Die Uferschnepfe gehört zu den in Wiesen brütenden Watvögeln und damit zu der am stärksten gefährdeten Vogelgruppe in Deutschland. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Uferschnepfen Charaktervögel des weiten, offenen und feuchten Grünlands. Änderungen in der Landnutzung, wie die Intensivierung, teils aber auch die Aufgabe der Landwirtschaft, führten jedoch in den letzten Jahrzehnten zu dramatischen Bestandseinbrüchen. Deutschlandweit gilt die Uferschnepfe heute als „vom Aussterben bedroht“. Einen ihrer letzten Verbreitungsschwerpunkte hat sie mit annähernd 1000 Brutpaaren in Schleswig-Holstein.
Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit dem Michael-Otto-Institut im NABU als Projektpartner startete 2012 ein auf zehn Jahre angelegtes EU Life Projekt (LIFE11 NAT/DE/000353 LIFE-Limosa) um den negativen Bestandstrend umzukehren. Der Name des Projekts, LIFE-Limosa, leitet sich vom wissenschaftlichen Namen der Uferschnepfe „Limosa limosa“ ab. Durch geeignete Maßnahmen sollen in zehn Projektgebieten die Voraussetzungen für einen Anstieg des Bruterfolgs geschaffen werden (näheres unter Life Limosa).
Projektbegleitend führt das Michael-Otto-Institut im NABU ein intensives Monitoring der Uferschnepfen durch, um den Erfolg der Maßnahmen zu beurteilen und um eventuell weiteren Handlungsbedarf aufzuzeigen. Dies beinhaltet die genaue Erfassung der Brutbestände aber auch die Ermittlung des Bruterfolgs in vier der acht Projektgebiete. Zusammen mit der Lebenserwartung adulter Schnepfen, die durch die Beobachtungen von seit 2008 mit Farbringen markierten Vögeln ermittelt wird, kann daraus die zur Bestandserhaltung nötige Fortpflanzungsrate geschätzt werden.
Die Untersuchungen des MOIN ergaben bisher:
• >30% der schleswig-holsteinischen Uferschnepfen brüten in den Projektgebieten;
• Uferschnepfen aus Schleswig-Holstein fliegen zum Überwintern bis nach Mauretanien, Senegal und Guinea-Bissau in Westafrika, halten sich aber im Februar bereits in großer Zahl in portugiesischen und südspanischen Reisfeldern auf;
• 2022 kamen von 79 Gelegen 42 zum Schlupf; 33 fielen Prädatoren wie Fuchs, Marderhund oder Iltis zum Opfer und vier waren aus anderen Gründen nicht erfolgreich. Gelege innerhalb von Gelegeschutzzäunen hatten einen deutlich höheren Schlupferfolg als nicht geschützte Gelege;
• der Bruterfolg fiel 2022 in verschiedenen Gebieten unterschiedlich aus. Im Beltringharder Koog (0,37 flügge Junge/Brutpaar), im Speicherkoog Süd (0,22 flügge Junge/Brutpaar) und im Adenbüller Koog (0,11 flügge Junge/Brutpaar) lag er unter dem zum Bestandserhalt angenommenen Wert (0,46 flügge Junge/Brutpaar). Lediglich im Ostermoor/Huder Schleife wurde dieser Wert mit 1,0 flüggen Jungen/Brutpaar deutlich überschritten.
Die jährlichen Berichte zum Monitoring von Bestand und Reproduktionserfolg der Uferschnepfen in den LIFE-Limosa Projektgebieten können hier heruntergeladen werden:

KLICK -> LIFE-Website
Das Projekt wird gefördert durch EU Life und Natura 2000!

KLICK -> NATURA-2000-Website