Seeregenpfeifer-Projekt
Forschen für einen besseren Schutz
Der Seeregenpfeifer zählt zu den akut vom Aussterben bedrohten Vogelarten in Schleswig-Holstein und Deutschland. Gleichzeitig brüten aktuell mehr als 95 Prozent des deutschen Bestandes in Schleswig-Holstein.
Das Michael-Otto-Institut im NABU hat in den Jahren 2009 bis 2015 das Projekt „Möglichkeiten zum Erhalt der Brutpopulation des Seeregenpfeifers in Schleswig-Holstein“ im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein durchgeführt. An Hand von Untersuchungen zur Situation und Ökologie der in Schleswig-Holstein brütenden Seeregenpfeifer sollte beurteilt werden, wie das Management in den derzeit von der Art genutzten Gebieten optimiert werden kann und weitere geeignete Lebensräume geschaffen werden können. Hierzu zählten Untersuchungen zu Bestandsentwicklung, Bruterfolg, Überlebens- und Umsiedlungsraten sowie den von Seeregenpfeifern bevorzugten Lebensräumen.
Nach der Brutzeit versammelt sich ein Großteil der im Wattenmeer brütenden Seeregenpfeifer an bestimmten, traditionell genutzten Mauserplätzen, um dort ihre Schwungfedern zu wechseln und sich Nahrungsreserven für den anschließenden Flug in die Überwinterungsgebiete anzufressen. Der nordseeweit wichtigste Mauserplatz für Seeregenpfeifer befindet sich auf den Sandbänken von St. Peter-Ording, wo sich zeitweise mehr als die Hälfte des Wattenmeerbestandes dieser Art aufhält. Im Jahr 2023 fanden im Rahmen eines von der Nationalparkstiftung Schleswig-Holstein geförderten Projektes umfangreiche Voruntersuchungen an den Sandbänken von St. Peter-Ording statt, u.a. zu Herkünften der dort mausernden Seeregenpfeifer, deren Gesamtzahl und den Störeinwirkungen, denen die Vögel an den dortigen Stränden ausgesetzt sind. Die Ergebnisse dieser Voruntersuchung können im untenstehenden Bericht heruntergeladen werden.
Im Folgeprojekt „nationales Artenhilfsprogramm Strandbrüter“ wird der Schutz für die in St. Peter-Ording mausernden Seeregenpfeifer nun in Zusammenarbeit mit der Schutzstation Wattenmeer, der Nationalparkverwaltung und der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording ausgearbeitet. Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Hier geht es zur Projektseite.
Ansprechpartner für das Seeregenpfeifer-Projekt im Michael-Otto-Institut ist Dominic Cimiotti (Email: Dominic Cimiotti).
Die Projektberichte der Jahre 2009 bis 2016 sowie weitere Artikel und Berichte zum Seeregenpfeifer können hier heruntergeladen werden: