Die Bekassine in Schleswig-Holstein
Grundlagen für ein Artenschutzkonzept
Die Bekassine ist in Deutschland laut Roter Liste der Brutvögel vom Aussterben bedroht. Auch in Schleswig-Holstein, das bedeutende Anteile des deutschen Bekassinenbestandes beherbergt, waren die Brutbestände in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig und sind in den letzten Jahren geradezu eingebrochen. In der Roten Liste des Landes wird die Art daher als stark gefährdet geführt. Vor diesem Hintergrund ist eine zügige Entwicklung und Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen für die Bekassine erforderlich. Um zu der dafür notwendigen Wissensgrundlage beizutragen, führte das Michael-Otto-Institut im NABU im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein folgende zwei Studien durch:
Habitatpräferenzen der Bekassine in Schleswig-Holstein
Da Habitatveränderungen in den Brutgebieten entscheidenden Anteil an den Ursachen des Bestandsrückgangs haben, konzentrierte sich diese Untersuchung auf die Habitatansprüche der Bekassine und identifizierte mittels eines Vergleichs von noch besiedelten mit nicht (mehr) besiedelten Räumen in Schleswig-Holstein Habitataspekte, die derzeit für das Brutvorkommen der Art entscheidend sind.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die entscheidende Rolle hoher Wasserstände, stukturreicher Vegetation und einer angepassten Bewirtschaftung für die Eignung von Feuchtgrünland- und Niedermoorflächen als Bruthabitat für Bekassinen. Als zentrale Flächenmanagement-Empfehlungen ergeben sich daraus in erster Linie eine umfangreiche Flächenvernässung, die noch weit in den Sommer hineinwirkt, sowie eine extensive Rinderbeweidung mit stark reduzierten Dichten zur Brutzeit.
Hier können Sie die Berichte zum Projekt „Habitatpräferenzen der Bekassine in Schleswig-Holstein“ herunterladen:
Pilotstudie zur Ermittlung des Schlupferfolgs der Bekassine
Über die Rückgangsursachen der Bekassinenbestände jenseits der Habitatverluste ist nahezu nichts bekannt, da zu populationsökologischen Parametern für den mitteleuropäischen Raum keine aktuellen Studien vorliegen. Ein wesentlicher Grund hierfür sind methodische Schwierigkeiten bei der Untersuchung der Brutbiologie dieser kryptischen Art, insbesondere auch bei der Nestersuche in Gebieten mit niedriger Brutpaardichte. Ziel dieser Untersuchung war daher die Erprobung einer neuen, telemetriebasierten Methode für die Nestersuche und die Ermittlung des Schlupferfolgs der Bekassine.
Hier können Sie den Bericht zur „Pilotstudie zur Ermittlung des Schlupferfolgs der Bekassine“ herunterladen:
Ihr Ansprechpartner zur Bekassine: Luis Schmidt