Untersuchungen zum Bruterfolg von Wiesenvögeln im Eiderästuar
Seit einigen Jahrzehnten weisen fast alle Wiesenvogelarten abnehmende Bestandstrends auf. Als Auslöser für diese Entwicklung sind in erster Linie Änderungen in der Landnutzung zu nennen. Die Ausweisung von Schutzgebieten und das Management von Wiesenvogellebensräumen zeigen zwar zum Teil Erfolge, in vielen Fällen führt aber auch dies nicht zu der gewünschten Steigerung des Bruterfolgs und dem Anstieg der Bestände. Verantwortlich dafür ist in erster Linie eine niedrige, nicht bestandserhaltende Reproduktionsrate. Neben den oben erwähnten Gründen liegt dies zunehmend an Verlusten von Eiern und Küken durch Beutegreifer.
Im Rahmen des Küsten- und Wiesenvogelmanagements werden zunehmend stromführende Zäune zum Schutz von Bruten eingesetzt. In der Eider-Treene-Sorge Niederung und in verschiedenen Wiesenvogelbrutgebieten an der Westküste führte dies nachweislich zu einer Steigerung des Schlupferfolgs bei Kiebitzen, Brachvögeln und Uferschnepfen. Eindeutig belegt ist ein höherer Bruterfolg von in Zäunen brütenden Vögeln allerdings noch nicht.
Seit 2023 werden Wiesenvogelgelege auf den Eiderdammflächen im Katinger Watt durch einen etwa 80 ha umfassenden Zaun vor Bodenprädatoren geschützt. In der ersten Brutsaison 2023 konnte das MOIN und das NABU Naturzentrum Katinger Watt belegen, dass der Schlupferfolg von Kiebitzen, Rotschenkeln und Uferschnepfen, die innerhalb des Zauns brüteten, deutlich über dem Schlupferfolg von Paaren lag, die außerhalb von solchen Zäunen brüteten. In den kommenden Jahren sollen Untersuchungen folgen, die auch den Bruterfolg von innerhalb und außerhalb des Zauns brütenden Wiesenvögeln vergleichen. Damit soll zum einen der Nutzen des Zauns als Managementmaßnahme im Wiesenvogelschutz untersucht, aber auch eventuell notwendige Anpassungen des Zauns an lokale Gegebenheiten aufgezeigt werden.
Die Berichte zum Projekt können hier heruntergeladen werden: